Senegal - Kein importierter asiatischer Reis mehr, sondern vor Ort angebauter und verarbeiteter Reis: Revolution in der Gemeinde Simbandi Balante.
Nach drei Monaten Betrieb sprechen die Zahlen für sich: 70 t gedroschener Reis, 48 t geschälter Rohreis und ein Reingewinn von CHF 3196.–. Die Jahresziele wurden in nur drei Monaten bereits übertroffen! Das Ziel der senegalesischen Regierung, bis 2025 im Reissektor Selbstversorger zu sein, ist in der Gemeinde Simbandi Balante sechs Jahre im Voraus Realität geworden.
Anstatt ihre Ernten zu günstigen Preisen an Zwischenhändler zu verkaufen, nutzen die Frauen von Simbandi Balante jetzt die mobile Dreschmaschine, um das Getreide von der Hülse zu trennen. Dann bringen sie den Rohreis zum Schälen in die Verarbeitungsanlage von Djimansar. Dank des besseren Verkaufspreises und der Zeitersparnis im Vergleich zu traditionellen Methoden sind die wirtschaftlichen Vorteile beträchtlich.
Während der Bedarf an Personal für die gleiche Arbeit freilich geringer ist, ist aber der Verlust der Beschäftigung relativ, da er durch die grösseren Mengen an verarbeitetem Rohstoff ausgeglichen wird. Der Sekretär der lokalen Gruppierung, Talbo Sadio, hat dies gut verstanden: „Die das Projekt begleitende Ausbildung hat mir die Augen für das Potenzial des lokalen Produktverarbeitungs-Sektors geöffnet. Dies ist eine echte Chance, die es zu ergreifen gilt, zumal wir nur zwei Einheiten in der gesamten Region haben!“
Die Ebenen erstrecken sich soweit das Auge reicht zwischen den von Palmen, Mango- und Cashew-Bäumen gesäumten Ufern. Die Reisähren brechen unter dem Gewicht der im Wind schwankenden Samen zusammen. In der Ferne sind einige Frauen zu sehen, die sich mit Mühe auf den überfluteten Feldern bewegen. Die Ernte hat begonnen, aber nichts ist wie zuvor.
Xavier Mühlethaler
Übersetzt von Laura Herzog