Benin - In der Region des Dorfes Dandjekpohoué sind die Maniokernten reichhaltig. Die Gruppe Lonlongnon bittet um Unterstützung, damit sie den Maniok leichter und rascher verarbeiten kann.
Hier und dort im Dorf sieht man kleine provisorische Unterstände aus Holz, die mit einem Strohdach bedeckt sind. Rauchwolken steigen auf. Unter jeder dieser Hütten begutachten ein paar Frauen aufmerksam das Maniokmehl, dass sie in einer Pfanne braten. Keinesfalls wollen sie den richtigen Moment verpassen, um die Pfanne vom Feuer zu nehmen. Denn die Qualität des Gari, einer Art Griess, hängt genau davon ab. Die Frauen führen den ganzen Verarbeitungsprozess unter rudimentärsten Bedingungen von Hand aus: Der Qualität und der Quantität der verarbeiteten Produkte sind deswegen trotz des reichhaltig vorhandenen Manioks Grenzen gesetzt. Alle Familien im Dorf pflanzen Maniok an; jede Familie verfügt über mindestens ein Feld. Jährlich werden schätzungsweise rund 1‘500 Tonnen Maniok geerntet.
Sich den Mehrwert zu eigen machen
Der verarbeitete Maniok ist aus der beninischen Küche nicht wegzudenken, insbesondere im Süden des Landes. Die Bevölkerung isst jeden Tag davon. Die Frauen der Lonlongnon-Gruppe von Dankjekpolhoué möchten die sich ihnen bietende kommerzielle Gelegenheit nutzen. Mit der nötigen Unterstützung könnte sie den Rohmaniok in Gari, Gari Sohoui oder Tapioca verarbeiten und den Verkaufspreis verdoppeln oder gar verachtfachen. Dies ist das Ziel, das sich die 40-köpfige Gruppe gesetzt hat. Leider verfügt sie aber nicht über die nötigen finanziellen Mittel.
Eine geeignete Anlage einrichten
Die Gruppe hat deswegen mehrere Male mit unserem Koordinationsteam und Nouvelle Planète in der Schweiz diskutiert. Diese Diskussionen haben es erlaubt, ein Projekt auszuarbeiten, das auf die spezifische Situation der Gruppe zugeschnitten ist und auf drei Pfeilern beruht:
- Der erste Pfeiler besteht im Bau einer Verarbeitungsanlage bestehend aus vier Hallen, die entsprechend den verschiedenen Phasen des Verarbeitungsprozesses anzuordnen sind: Anlieferung, Einweichen, Schälen, Raspeln, Pressung, Siebung, Braten und Verpacken.
- Der zweite Pfeiler besteht in der Bereitstellung der nötigen Ausrüstung: eine Presse mit Winde, eine motorbetriebene Raspel und leistungsfähigere Herde, damit grössere Mengen verwertet werden können. Unser Koordinationsteam wird zudem dafür sorgen, dass diese Vorrichtungen der Arbeitssicherheit und -gesundheit zugutekommen.
- Der dritte Pfeiler besteht in der Schulung der Gruppenmitglieder in den folgenden Bereichen: technische Aspekte der Maniokverarbeitung, wirtschaftliche Verwaltung, Geschäftsstrategie und kooperative Arbeitsweisen.
Diese drei Pfeiler bilden das Fundament für den Erfolg der Gruppe Lonlongnon.
Ein nachhaltiges Wirtschaftsgefüge schaffen
Die Schaffung von Arbeitsplätzen im ländlichen Gebiet ist ein Muss, will man der Armutsspirale ein für alle Mal ein Ende setzen. Die Mitglieder der Frauengruppe Lonlongnon stehen in den Startlöchern und tun ihr Möglichstes, um ihren Traum zu verwirklichen. Ihre Starthilfe für diese Frauen ist kostbar und wir danken Ihnen dafür. Einkommensgenerierende Tätigkeiten, wie sie mit dieser Verarbeitungslage ermöglicht werden, sind der Schlüssel für eine nachhaltige, autonome und lokale Entwicklung.
Mit CHF 40.– leisten Sie einen Beitrag zur Schulung einer Frau in der Technik der Maniokverarbeitung.
Mit CHF 90.– rüsten Sie eine Frau mit den für die Verarbeitung nötigen Werkzeugen aus.
Damit Ihre Spende diesem Projekt zugutekommt, schreiben Sie einfach „Maniok Benin“ auf Ihren Einzahlungsschein. Wir danken Ihnen herzlich!
Xavier Mühlethaler
Übersetzt von Marina Bentele